March 3, 2021

Ereignisbericht: Wintersturm Uri

Meteorologie

Eine spezielle Grosswetterlage war die Ursache für mehrere Wintersturm-Einbrüche in den Vereinigten Staaten von Amerika, von welchen der bedeutendste – in der Presse Wintersturm Uri bezeichnet - insbesondere den Staat Texas heimsuchte und dort mit starkem Schneefall, Eis und Temperaturen signifikant unter dem Gefrierpunkt weiträumige Schäden verursachte.

Dieser unüblich weit nach Süden reichende Kälteeinbruch wurde durch das gleiche Phänomen ausgelöst, das im Januar fast “sibirische” Temperaturen in Zentraleuropa und einen aussergewöhnlich starken Schneefall in Spanien bewirkte: Die Arktische Oszillation. Diese war schon während dem ganzen Winter deutlich (negativ) ausgeprägt und erreichte Mitte Februar die extremsten Werte. Im Fall eines solchen negativen Wertes der Arktischen Oszillation tendiert der Jetstream auf der nördlichen Erdhalbkugel dazu, sich abzuschwächen und in weit mäandrierenden Bewegungen von West nach Ost zu ziehen. Infolgedessen konnten arktische Luftmassen, die im Normalfall im südlichen Kanada und in den USA bis auf der geographischen Breite von Chicago verharren, viel weiter nach Süden vorstossen.

Die meisten Staaten des Mittleren Westens und der nördlichen Ostküste sind sehr “winterfest”, da sie sehr oft harschen Bedingungen ausgesetzt sind. Je näher diese aber beim Golf von Mexiko gelegen sind, desto eher ist der Fokus und die Infrastruktur auf „Schutz“ vor Hitze denn vor Kälte ausgerichtet: Die Isolation von Wasserleitungen wird beispielsweise nicht prioritär behandelt. Im Falle von Texas spielte noch eine verschärfende Rolle, dass der Bundesstaat keinem der zwei gliedstaatlichen Energieverbünde angeschlossen ist und somit in diesem Notfall nicht auf Stromlieferungen von ausserhalb des Staates zählen konnte, was in der Folge zu weiträumigen Blackouts führte.

Die Naturgefahr “Freeze” zeichnet sich insbesondere durch geborstene Wasserleitungen mit den entsprechenden Reparaturaufwänden aus.

Einfluss auf den Markt

Da die letzten Ausläufer der Stürme noch nicht abgezogen sind, ist eine abschliessende Bewertung noch nicht möglich. Einige Modellierungsfirmen haben erste Schätzungen veröffentlicht: Karen Clark & Co spricht von einem versicherten Schaden von 18 Mrd. USD und AIR schätzt den Schaden in einer ersten Verlautbarung auf über USD 10 Mrd.

Einfluss auf die Portfolien

Wintersturm Uri führte zu einer signifikanten Abwertung einzelner Bonds und zur Vergrösserung der Bid/Ask Spreads bei den Monatsendpreisen. Basierend auf diesen Preisen zeigen die Portfolien einen Verlust mit der Bewertung zum 1. März wie in der nachstehenden Tabelle dargelegt. Ein beachtlicher Teil der Abwertungen ist allerdings Markt-to-Market Abwertungen geschuldet, die in den nächsten Wochen wieder ausgeglichen werden sollten

Eine weitere Erosion des Selbstbehaltes der Positionen aus der Caelus Serie der Nationwide, welche bereits im letzten Quartal 2020 signifikant abgewertet hatten, wird bei den riskantesten Tranchen in einem vorher schon weitgehend eingepreisten Kapitalverlust resultieren. Andere aggregierende Bonds, wie beispielsweise die prominent in den Portfolien vorhandenen Bonds der USAA, wurden in unseren Augen deutlich zu heftig abgestraft und sollten sich bald wieder erholen.

Anbei die Übersicht über die Performance in der Periode und eine Abschätzung für den Gesamteinfluss von Wintersturm Uri:

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Für weitere Fragen steht Ihnen das Portfolio Management Team jederzeit zur Verfügung.

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